Heilfasten zum Abnehmen? Kann das funktionieren? Meine Erfahrungen zum Buchinger Fasten
Seit drei Jahren fahre ich einmal im Jahr zum Heilfasten. Welches Ziel verfolge ich dabei eigentlich? Fahre ich zum Heilfasten zum Abnehmen oder hat es vielleicht andere Gründe? Das fragen sich viele meiner Freundinnen, wenn ich erzähle, dass ich mich wieder für eine Woche aus dem Staub mache, um betreutes Heilfasten nach Buchinger zu machen.
Ich mache das nun bereits zum dritten Mal und bin durch meine Mutter dazu gekommen. Sie fastet seit über 20 Jahren mindestens einmal im Jahr in Hörstel im Heilfastenzentrum am Teutoburger Wald. Die Gegend ist wunderschön und man hat einfach Zeit sich komplett auf seinen Körper zu besinnen.
Ich genieße es, wenn ich eine Woche im Jahr keine Verpflichtungen habe und somit fällt mir das Fasten auch nicht schwer, denn ich bin völlig vom Alltagsstress befreit. Außerdem genieße ich tägliche Massagen, gönne mir eine große Kosmetikbehandlung und relaxe mitten in der Natur. Zusätzlich freue ich mich auf die Städtetrips nach Tecklenburg und in die anderen umliegenden wunderschönen malerischen Orte.
Heilfasten zum Abnehmen oder doch nicht?
Ihr fragt euch jetzt sicher, wie das Ganze funktioniert und was mein primäres Ziel dabei ist. Neben der ganzen Entspannung wird mein Körper von Innen einmal generalüberholt. Wie ein Ölwechsel quasi. Ihr glaubt ja gar nicht, was sich in unserem Darm über lange Zeit so ansammelt. Das setzt sich alles in den Darmwänden fest und belastet unser Immunsystem. Heilfasten zum Abnehmen ist also nicht das Ziel, sondern während des Fastens geht es um die Ausscheidung von Giftstoffen und Schlacken, die unser Körper nicht braucht und auf „herkömmlichen Wege“ nicht los wird. Durch den Verzicht auf Nahrungsmittel wird versucht, das Magen-Darm-System wieder in Gang zu bringen und die Darmflora regenerieren zu lassen. So können wir Krankheiten entgegenwirken und gehen und man fühlt sich wirklich wie ein neuer Mensch.
Welche Fastenformen gibt es?
Von Buchinger Fasten, über Saftfasten, Molkefasten, Basenfasten usw. – es gibt zahlreiche Fastenmöglichkeiten. Ganz gleich bei welcher Fastenkur, auf feste Nahrung wird bei den Meisten Formen komplett verzichtet. Außer beispielsweise beim Basenfasten wird feste Nahrung zu sich genommen. Bei allen Fastenkuren steht das Trinken im Fokus. Mineralwasser, Tee, Brühe oder Säfte werden in ausreichender Menge getrunken. Ich faste immer nach Buchinger, da ich mit dem Konzept gut zurecht komme.
Heilfasten nach Buchinger
Phasen:
Das Heilfasten kann in drei Phasen unterteilt werden:
- Entlastungstage
- Vollfastentage
- Fastenbrechen
Entlastungstage
Hierbei bereitet sich der Fastende auf die kommenden Tage vor. Ein bis zwei Tage vor dem Fasten werden die täglichen Kcal bereits reduziert und man kann beispielsweise einen Reistag einlegen. Wichtig ist, dass in diesen Tagen vor dem Fasten wenig Fette und auch Eiweiße zu sich genommen werden.
Vollfastentage
Beim Fasten beginnen wir immer mit der Entleerung des Darmes. Dabei verwenden wir 2 Esslöffel Glaubersalz aufgelöst in einer Tasse mit warmen Wasser. Danach wird viel Tee getrunken, weil es wirklich einen recht seltsamen Geschmack hat. Ich schaffe es jedesmal, aber es ist schon eine Herausforderung. Ich trinke das Salz immer abends und über Nacht geht es mit der Darmentleerung los. Bei mir hält es sich aber in Grenzen, so dass ich in der Regel die Nächte gut durchschlafen kann. Es gibt auch Alternativen zu Glaubersalz, wie einen Einlauf beispielsweise oder euch Abführtee, aber das mag ich persönlich nicht.
Während des Fastens gibt es trotzdem feste „Mahlzeiten“. Wir treffen uns jeden Morgen und löffeln ein Glas Saft und entsprechende unterstützende Getränke wie beispielsweise Heilerde. Mittag gibt es Gemüsebrühe und abends ebenfalls frisch gepressten Saft, optional auch wieder Suppe. Über den kompletten Tag verteilt gibt es Wasser und Tee. Kaffee ist zum Beispiel auch nicht erlaubt.
In den folgenden Tagen ist es nun wichtig, sich regelmäßig zu bewegen, damit unter anderem die Durchblutung gefördert wird und die Entschlackung verbessert werden kann.
Wichtig ist außerdem, dass der Fastende in dieser Zeit von Stress befreit ist und sich voll und ganz auf sich und seinen Körper konzentrieren kann. Daher fahre ich auch zum Fasten immer eine Woche weg. Ich komme dort vollkommen zur Ruhe und daher kann ich auch gut mit dem Fasten umgehen.
Fastenbrechen
Das Fastenbrechen bedeutet das Ende der Fastentage. Hier sollte behutsam wieder in den Alltag eingestiegen werden. Auf keinen Fall nach dem Fasten die nächste Pommes-Bude aufsuchen oder ein Stück Torte genießen. Das kann der Magen nicht verarbeiten. Man startet mit einem Stück Apfel, der langsam und oft zerkaut wird. Abends sollte Gemüsebrühe beispielsweise mit einer zerdrückten Kartoffel als Einlage gegessen werden. Die Kalorienmenge sollte langsam in den folgenden Tagen gesteigert werden.
In der Regel nehme ich in dieser Woche ca. 5 Kilo ab, aber die bleiben natürlich nicht dauerhaft stehen. Sobald ihr wieder esst kommen die Kilos langsam wieder zurück. Wenn man allerdings behutsam ist, dann bleiben 2-3 Kilo schon weg. Ihr sehr aber, dass Heilfasten zum Abnehmen nicht im Fokus des Ganzen steht, sondern die Entgiftung und Entschlackung des Körpers. Es geht sogar so weit, dass wir regelmäßig Krebspatienten beim Heilfasten mit dabei haben. Dort gibt es ein spezielles Programm, das über 6 Wochen durchgeführt wird, um die Krebszellen „auszuhungern“. Es steckt also viel mehr hinter dem Fasten, als viele denken.
Ich kann es euch nur an Herz legen, dass ihr es mal ausprobiert. Meine Freundinnen sagen immer, dass sie das nicht könnten so ohne Nahrung, aber es fällt einem wirklich nicht schwer. Wenn der Darm leer ist, dann geht auch das Hungergefühl. Manche bekommen nach ein paar Tagen sogar ein „Fastenhoch“. Glückshormone werden ausgeschüttet und man hat Energie und fühlt sich einfach nur wohl.
Wie steht ihr zu dem Thema? Habt ihr auch schon gefastet? Dachtet ihr auch, dass Heilfasten zum Abnehmen dient?
14 Gedanken zu „Heilfasten zum Abnehmen? Kann das funktionieren? Meine Erfahrungen zum Buchinger Fasten“
Huhu,
ein interessantes Thema, aber für mich wäre das ganz klar nichts, denn ich will nicht auf das Essen verzichten.
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg,
Anja
Liebe Anja,
das kann ich gut nachvollziehen. Früher habe ich das auch gedacht. Aber es tut dem Körper wirklich gut und man gewöhnt sich schnell daran.
Liebe Grüße Christine
Klingt gut und gesund. Ich bin ungern ohne meine Familie, daher wäre es nichts für mich in dieser Form. Aber sich eine Woche nur Gutes und Gesundes zu tun, ist schon super!
Davon zerrt man wirklich lange und die Woche Auszeit ist ab und zu mal gut. So ging es mir aber früher auch, als die Kinder noch klein waren. Ein Stück Familie ist ja dabei, nämlich meine Mutter. Die Zeit zusammen ist auch wertvoll.
Liebe Grüße Christine
Vielen Dank für Deinen Einblick und die tollen Bilder. Reizen würde mich das schon, aber einerseits ist eine Woche Urlaub noch nicht machbar, da die Mädels zu klein sind. Andererseits denke ich auch: „Keine Nahrung !? Das schaffe ich nie !“ Aber wenn Du sagst, dass es gar nicht so schwer ist… Ich denke, ich werde es doch mal ausprobieren, wenn die Kleine größer ist 🙂
Liebe Grüße, Berenice
Liebe Berenice,
ich freue mich, dass dir der Einblick gefällt. Wenn der Darm leer ist, dann geht der Hunger weg und durch die Flüssigkeit ist der Magen gefüllt. Ich kann es dir nur ans Herz legen. Versuche es mal.
LG Christine
Das klingt super, würde ich auch gerne mal machen. Fasten zuhause ist echt anstrengend! Viel Erholung wünsche ich dir!
Liebe Claudia,
zu Hause habe ich es auch schon versucht, aber das war für mich auch sehr schwer und kaum machbar.
Hey, danke für die interessanten Tipps und Einblicke!
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
Ich habe schonmal gefastet, tatsächlich. Aber zu Hause und im Alltag. Das hat mich ehrlich nicht glücklich gemacht. Es ging mir nicht gut dabei. Aber über so eine betreute „Kur“ hab ich schon mal nachgedacht. Das ist sicher toll. Ich denke nochmal ernsthafter darüber nach.
Fasten finde ich eigentlich ganz gut, aber ich bin so undiszipliniert, kann nicht durchhalten und bekomme schnell schlechte Laune :-/ Das kann ich mir (und den anderen) nicht antun 😉
Liebe Grüße