Wenn Bloggen zur Sucht wird

Wenn Bloggen zur Sucht wird

Für manche ein netter Zeitvertreib, für andere ein Nebeneinkommen und für weitere eine Selbstbewusstseins-Stärkung – aber was passiert, wenn das nicht mehr reicht und „Wenn Bloggen zur Sucht wird“?

„Ich muss noch schnell ein Instagram-Bild schießen oder meinen neuesten Blogbeitrag promoten“ … Viele Blogger verspüren einen regelrechten Zwang, täglich einen neuen Blogpost zu veröffentlichen und 24 Stunden daueraktiv auf den Social Media Plattformen zu agieren – sie geraten in Panik, wenn sie das selbst auferlegte Pensum nicht schaffen. Sie sitzen stundenlang am Computer und Familie und Freunde kommen dabei zu kurz. Doch, was treibt diese Blogger an und gehörst du und ich vielleicht auch schon längst dazu?

Das Kuriose dabei ist, dass mein Mann mir einen Link zu einem Artikel schickte („Bloggen bis zum Burnout“), als ich gerade diesen Blogpost „Wenn Bloggen zur Sucht wird“ vorbereitete. Er wusste nicht, dass dies mein nächstes Thema werden sollte. War es Gedankenübertragung oder sollte ich mir bereits Gedanken machen, wie ich auf meine Umwelt wirke?

In dem Beitrag geht es um Heather Armstrong, die mit ihrem Mamablog „Dooce“ bis zu 50.000 Euro verdiente. „Na die hat ja ausgesorgt“, würden manche vielleicht sagen. Was die Bloggerin dabei durchgemacht hat, weiß nur sie selbst und können wir nur ansatzweise erahnen. Sie beschreibt in dem Artikel, dass sie streng christlich erzogen wurde und das Bloggen für sie wie ein Ausdruck ihrer Gedanken, der neuen Eindrücke und Gefühle war, als sie wegen ihres Studiums nach LA zog. Sie teilte sich ihrer Leserschaft unverblümt mit – und der gefiel es.

Als sie später ihre Kinder bekam, wurde der Blog zum Mama-Blog umfunktioniert. Leider hasste sie das Muttersein und sie bloggte über Tabu-Themen des Mutterseins. Diese Ehrlichkeit mochten die Leser und sie schaffte es bis zu 2 Millionen Klicks im Monat und zu 1,5 Millionen Twitter Followern. Ein gute Entwicklung, doch 2 Jahre später sollte sich das Blatt wenden. Die Firmen gaben sich nicht mehr mit einfacher Bannerwerbung zufrieden. Sie wollten Blogposts, die sich um ihr Leben drehten. Sie wurde zum Werbeträger und richtete ihr komplettes Privatleben darauf aus. Sie unternahm Dinge mit ihren Kindern, nicht weil sie sie machen wollte, sondern um darüber berichten zu können. Emotional befand sie sich in einem Teufelskreis, denn sie war eine der bekanntesten Frauen der Branche.

Wenn Bloggen zur Sucht wird

 

Nach einem Schlüsselmoment, als ihre Tochter sich wehrte „mitzuspielen“, änderte sich ihr Leben. Denn ihr wurde bewusst, was sie getan hat und wie sehr sie ihre Familie damit belastete. Sie war zur Schauspielerin geworden. Sie hasste es zu kochen und trotzdem verfasste sie Food-Beiträge.

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Einmal schrieb sie sogar über Müllbeutel und sie fragte sich, was sie da tut. Sie liebte diese Art von Arbeit nicht mehr und gab ihren Lesern bekannt, dass sie „zurücktreten“ wird. Seitdem bloggt sie 1-2 mal im Monat und nur noch über die Dinge, die ihr wirklich Freude bereiten.

Dies ist ein Beispiel, wie weit es in der Bloggerszene gehen kann. Ich blogge mit Leidenschaft, aber auch ich merke nach der kurzen Zeit, dass dich die sozialen Netzwerke fordern und du immer am Ball bleiben musst, um up-do-date zu sein. Das möchte ich aber nicht immer und daher pausiere ich oft mehrere Tage. Man darf sich nicht unter Druck setzen und sein komplettes Leben auf das Bloggen ausrichten, das ist meiner Meinung nach sehr ungesund und dann leidet irgendwann das „echte“ Umfeld darunter.

Wie siehst du das? Bloggst du auch oder kennst du Blogger, denen es ähnlich ergeht? Dann schreib mir gerne in den Kommentaren, was du zum Thema „wenn bloggen zur Sucht wird“ denkst.

 

 

 

 

 

11 Gedanken zu „Wenn Bloggen zur Sucht wird

  1. Mit Job besteht die Gefahr bei mir eher weniger. Es soll Hobby bleiben und icht mein Leben bestimmen.
    Kann mir aber vorstellen, dass auch die Bloggerei, wie so vieles Andere, zur Sucht werden kann.

    Liebe Grüße Andrea

  2. Huhu, ein sehr interessantes Thema. Bei mir ist es eigentlich so, dass ich natürlich meine Beiträge fertige, wenn ich einen Produkttest mache. Ab und zu gibt’s dann halt noch mal einen Beitrag ohne „Außenstehende Firmen“, die für den Test bzw. das Produkt verantwortlich sind, da handelt es sich dann von mir selbst gekaufte Kosmetik. Und wenn ich keine Lust habe zu Bloggen, dann nehme ich mir eben auch mal eine längere Auszeit. Bei mir soll es schließlich Hobby bleiben und noch lange Spaß machen. Und wenn ich ehrlich bin, selbst ein Beitrag nimmt schon viel Zeit in Anspruch und da rechne ich das Testen gar nicht mit. Wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit. Liebe Grüße, britti

    1. Liebe Britti,

      lieben Dank für das Teilen deiner Gedanken. Ich habe auch viele eigene Beiträge, die nichts mit Kooperationen zu tun haben, so wie diesen hier beispielsweise. Die schreibe ich dann, wenn mir gerade der Sinn danach ist.

      Ich wünsche dir auch eine besinnliche Weihnachtszeit.

      Liebe Grüße

  3. Ich kann das gut nachvollziehen. Auch wenn es vielleicht „noch“ Hobby ist. Man wird doch irgendwie an seiner Leistung gemessen. Es kommt immer darauf an, wie hoch man die Latte seiner Ansprüche steckt. Aber ich denke, das ist in jedem Bereich so, nicht nur bei der Bloggerei. Da muß man sich klar werden, was man will. Möchte ich über das Bloggen, was ich lebe oder lebe ich fürs Bloggen…Und gerade am Anfang ist es nicht leicht, den Mittelweg zu finden. Mir geht es auf jeden Fall so…LG und schöne Feiertage wünsch ich Dir…

  4. Sehr guter Beitrag zu einem Thema, das mich selbst auch beschäftigt. Ich habe das Bloggen parallel zu meinem Romanprojekt, zu dem sich jetzt noch ein zweites gesellt hat, begonnen. Und ein Hintergedanke dabei war durchaus, damit später Geld zu verdienen – entweder mit Bloggen oder meinen Romanen oder mit beidem. Das Schreiben ist neben meiner Familie und dem Lesen meine größte Leidenschaft und es wäre das Größte für mich, wenn ich es zu meinem Beruf machen könnte. Allerdings sehe ich schon jetzt die Gefahr, sich extrem unter Druck zu setzen. Gerade die sozialen Netzwerke sind ungeheuer zeitintensiv. Und ich kann mir gut vorstellen, dass intensives Bloggen mit dem Ziel, Leser und Kooperationspartner stets bei Laune zu halten, eunen dauerhaft tatsächlich in den Burnout zu treiben vermag. Herzliche Grüße und ein schönes Weihnachtsfest!

    1. Liebe Federfarbenfee, lieben Dank für deinen Beitrag. Ich sehe da auch in jedem Fall eine Gefahr. Ich merke es bei mir selber auch, dass ich mich unter Druck setze. Aber noch ist alles im grünen Bereich 😀

  5. Ein schöner Beitrag, der die Augen öffnet. Ich habe mir eine Zeit lang auch viel Stress gemacht. Jetzt habe ich einen Gang zurückgeschaltet und poste, wenn ich Lust habe. 🙂
    Ich finde das nimmt den Druck weg und man wirkt auch viel entspannter. 🙂

    Liebe Grüße
    Rebecca

    1. Liebe Rebecca,

      da stimme ich dir absolut zu. Ich habe über Weihnachten auch einen Gang zurückgeschaltet und das war gut so.

      Liebe Grüße

      Christine

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